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Cloud Computing

Cloud Computing bezeichnet ein Modell, das es jedem Akteur ermöglicht, unabhängig von Ort und Zeit eine gemeinsam genutzte Infrastruktur, bestehend aus Netzwerken, Servern, Speichersystemen, Anwendungen und Diensten, über das Internet zu nutzen (Umweltbundesamt 2021). Dabei stehen die Ressourcen mit minimalem Managementaufwand und hoher Reaktionsgeschwindigkeit zur Verfügung (acatech 2014).

Josh Calabrese by Unsplash
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Einsatzbereiche:

Cloud Computing findet vielfältige Anwendungen im Bereich des Scope 3 Carbon Accounting. Unternehmen können je nach Fokus differenziert entscheiden, inwieweit Lieferkettenpartner in das Scope 3 Carbon Accounting einbezogen werden sollen. Bei der Konzentration auf das Management des Corporate Carbon Footprint wird Cloud Computing in der Regel als Software-Grundlage genutzt, um die Datenerfassung, -analyse und -verwaltung zu ermöglichen.

Wenn jedoch auch Lieferkettenpartner in das Scope 3 Carbon Accounting integriert werden sollen, bietet sich Cloud Computing als Plattformdienst an. Dies ermöglicht eine verbesserte Transparenz und Kontrolle von Emissionen entlang der Lieferkette. Über eine cloudbasierte Plattform können individuelle Umfragen erstellt sowie CO2-Informationen gesammelt, analysiert und verbessert werden. Dabei wird auf eine flexible Integration verschiedener Datenquellen und -formate geachtet.

Einsatzbereiche
Einsatzbereiche (identifiziert in Interviews)

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Voraussetzung:

Unternehmen müssen als Voraussetzung über eine zuverlässige Datengrundlage mit einheitlicher Methodik, Kenntnisse im Datenschutz sowie in Informationssicherheit und qualifiziertes Fachpersonal verfügen (Pagano und Krause 2019, Awwal Sanusi Abubakar 2022).

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Chancen und Herausforderungen:

Die Nutzung von Cloud Computing eröffnet Unternehmen die Möglichkeit zur effizienten Koordination und zum reibungslosen Austausch von Daten zwischen verschiedenen Stakeholdern (Akbari 2022, Srhir 2023) . Bei der Entwicklung neuer technischer Hilfsmittel wird darauf geachtet, den Aufwand und die Kosten solcher Systeme gering zu halten. Zusätzlich kann Cloud Computing dazu beitragen, Hindernisse bei der Datenerfassung zu reduzieren und Einblicke in komplexe Lieferketten zu ermöglichen. Es ist dabei entscheidend, dass auch Partner Zugang zu Daten erhalten und die Bereitschaft zur Datenweitergabe vorhanden ist, um einen kontinuierlichen Informationsfluss zu gewährleisten.

Cloud Computing
Chancen und Herausforderungen (Umweltbundesamt 2021, ergänzt durch Interviews)

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Quellen:

acatech (2014). Future Business Clouds. Cloud Computing am Standort Deutschland zwischen Anforderungen, nationalen Aktivitäten und internationalem Wettbewerb.

Akbari, M. H. (2022). Digital technologies as enablers of supply chain sustainability in an emerging economy. Oper Manag Res 15, 689–710.

Awwal Sanusi Abubakar, S. E. (2022). The role of People and Digitalization as an Enabler of Resource Efficiency in Manufacturing. 8th International Workshop on Socio-Technical Perspective in IS development (STPIS’22). Reykjavik, Iceland.

Pagano, D., & Krause, G. (2019). Umweltmanagement und Digitalisierung – Praktische Ansätze zur Verbesserung der Umweltleistung.

Srhir, S. J.-T. (2023). Uncovering Industry 4.0 technology attributes in sustainable supply chain 4.0: A systematic literature review. Business Strategy and the Environment.

Umweltbundesamt (2021). Factsheet Cloud Computing.

VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2017). Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0 - Potenziale für KMU des verarbeitenden Gewerbes.

*Die Informationen wurden durch Rückwärtssuche im Factsheet "Cloud Computingdes Umweltbundesamtes (2021) ermittelt und durch zusätzliche Erkenntnisse aus einer unstrukturierten Literaturrecherche ergänzt.

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Ergänzungen:

Im Zeitraum von August 2021 bis März 2022 wurden im Rahmen einer Interviewstudie mit 19 Experten digitale Technologien identifiziert, beurteilt und anschließend mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) ausgewertet. Die Ergebnisse befinden sich im Text sowie in den Tabellen.

Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Beltz. Weinheim, 4, 58.